Um gewissen Unkräutern längerfristig an den Kragen zu gehen, braucht es auch hier Manpower. Somit verbrachte ich ein paar Tage damit, im Gerstenfeld, wilden Hafer auszureissen.
In den Rüben sind es sogenannte „Bolter“ die ein Problem darstellen. Dies sind Rübenpflanzen die im ersten Jahr Samen bilden (Dies kann durch eine Genmutation entstehen, wenn sich die Zuchtrübe bei der Samenproduktion mit einer Wildrübe kreuzt oder auch wetterbedingt durch Frost (Täuschung der biologischen Uhr)). Eine Futterrübe ist eine zweijährige Pflanze und bildet erst im zweiten Jahr, nach der Aussaat, Samen.
Durch die Samenbildung schrumpft der Ertrag (kleinere Rüben und starke Konkurrenz zu den „normalen“ Rüben). Ausserdem will man nicht, dass im Folgejahr wieder Rüben wachsen.
Die effektivste Methode um dem Problem Meister zu werden, ist das ausreissen der Rüben von Hand.
Während meinen Weihnachtsfreien erkundete ich die Südinsel von Neuseeland. Ich fuhr an der Ostküste runter in den Süden und an der Westküste hoch bis nach Greymouth. Mit der Fahrt über den Arthurspass gelangte ich nach Christchurch, von wo ich nach hause fuhr.
Übernachtet habe ich im Auto und im Hostel. Es gab viele gute Begegnungen, meist mit Deutschen und auch Schweizern.
Einmal habe ich sogar zwei Autostöppler aus dem Berner Oberland aufgegabelt 🙂 Ja die Welt ist klein 😉
Die Landschaft hier ist wunderschön und abwechslungsreich und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass es hier auch sehr hügelige Gebiete gibt. Bin mir halt von Canterbury, Flachland gewohnt. Auch gibt es Gebiete wo du während zwei Stunden Autofahrt kaum Häuser siehst und du keinen Handy Empfang hast.
Nun ist schon Weihnachten und es hat kein Schnee 😉
Ist schon etwas spezielles, Weihnachten im Sommer zu erleben. (es fühlt sich nicht wie Weihnachten an)
Ich habe nun zwei Wochen Ferien bevor die Erntesaison beginnt 🙂
Somit wünsche ich euch allen eine frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Am Freitag vor einer Woche fuhr ich nach Christchurch, um meine Schwester Evelyne am Flughafen abzuholen. Die erste Nacht verbrachten wir in Christchurch, darum blieb etwas Zeit um die Stadt zu erkunden. Fazit: Die Stadt ist immer noch eine grosse Baustelle, da durch das Erdbeben im Jahr 2011 viele Gebäude zerstört wurden.
Am Samstag fuhren wir dann nach Geraldine, das ist das Dorf wo ich im Moment wohne. Am Nachmittag ging es ans Pferderennen, das in der Nähe statt fand. (Habe mich noch nicht getraut auf ein Pferd zu wetten)
Am Sonntag fuhren wir nach Tekapo und genossen den wunderschönen Seeblick und die Aussicht vom Mt John. (Leider windete es stark und es war kalt 🙁 darum war es mehr ein stilles ertragen)
Danach fuhren wir weiter nach Wanka, um den Roys Peak zu erklimmen. Dort angekommen stellten wir fest, dass es auf dem Gipfel etwas Neuschnee hatte. Trotz „nicht“ optimaler Ausrüstung entschieden wir uns möglichst schnell die auf dem Gipfel zu stehen. In 2h haben wir die mehr als 1000 Höhenmeter überwunden und genossen die Aussicht, von 1500m.ü.M, auf den Lake Wanka.
Am Montag ging dann zum River Ratten, war ein super Erlebnis:-)
Am Dienstag gab es eine Hofführung bei einem Farmer, welcher keinen typisch neuseeländischen Betrieb führt, da er Holstein Ausstellungskühe besitzt und züchtet. Trotzdem scheint er erfolg zu haben, obwohl er von vielen belächelt wird.
Am Mittwoch ging es für mich wieder an die Arbeit und Evelyne zog weiter um Neuseeland zu erkunden.
Nach einer längeren Regenperiode stand vor 2 Wochen wieder silieren auf dem Programm. Was mich dabei sehr erstaunte, wie schnell der Boden abtrocknet oder auch austrocknet. Es vielen über 60mm Regen und nach fünf Tagen Wind und Sonne war der Boden schon fast wieder ausgetrocknet.
Den kalten Wind bekam ich am ersten Tag zu spüren, da ich die Rundballen mit einem Traktor ohne Kabine auf den Wickler stellen musste. (Zum Glück stellte mir der Bauer eine Mütze und eine warme Jacke zur Verfügung)
Einen Tag später war es so heiss, dass ich froh war, dass ich einen Traktor mit Kabine und Klimaanlage fahren durfte. Nicht vergebens hört man das Sprichwort: „In Neuseeland kannst du vier Jahreszeiten an einem Tag erleben.“
Heute hatte ich spontan einen Tag frei und einen Firmen Wagen zur Verfügung. Darum fuhr ich nach Timaru, die nächst grössere „Stadt“, um mir ein eigenes Auto zu kaufen. Im Internet hatte ich schon ein passendes gesehen, welches bei einem Autohändler angeboten wurde, bei dem schon deutsche Kollegen ein Auto gekauft haben.
Das Auto habe ich vielleicht etwas zu teuer gekauft, da das Märten nicht so geklappt hatte 😉
Egal, heute Abend konnte ich das Auto schon abholen 🙂
In der Nacht vom letzten Sonntag auf Montag gab es ein Erdbeben in Neuseeland.
Obwohl ich nur ca. 300km vom Zentrum des Bebens wohne, habe ich nichts bemerkt.
Als ich am Morgen aufgestanden bin hatte ich zahlreiche Mitteilungen auf dem Telefon von besorgten Leuten aus der Schweiz, welche wissen wollten, wie es mir geht. (Die wussten mehr als ich 😉 )
Erst als ich im Radio die Nachrichten gehört habe, wurde mir bewusst was passiert war. Die Region nördlich von Christchurch hat es recht hart erwischt. Da es in den letzten Wochen überdurchschnittlich geregnet hatte, gab es auch viele Erdrutsche.
Letzte Woche arbeitete ich auf einem Bauernhof und half beim Silieren.
Diese Arbeit hat mir sehr spass gemacht, da es eine gute Abwechslung zu meiner sonstigen Arbeit war.
Als erstes war ich mit dem Doppelschwader auf dem Feld und habe die Schwaden für die Rundballenpresse gemacht. Dies sollte meiner Meinung nach ein einfacher Job sein, aber es gibt da schon noch einiges was beachtet werden muss, damit die Presse schöne und kompakte Ballen machen kann 🙂
Der Bauer fuhr mit der Presse und ich transportierte die Ballen zum Lagerplatz und beschickte den Wickler. An zwei Tagen haben wir um die 400 Ballen gemacht!
An einem Tag war ich damit beschäftigt, gegen 200 Ballen neu zu wickeln, da die Kühe dummerweise den Zaun zerstört haben und die gewickelten Ballen angeknabbert haben.
In der Region wo ich arbeite, ist es sehr flach. Die Ebene grenzt im Osten ans Meer und im Westen an hohe Berge. Nur wenige Wolken schaffen es über die Berge um uns in Canterbury Niederschlag zu bescheren. Darum war das Land an der Ostküste vor nicht all zu langer Zeit kaum landwirtschaftlich nutzbar. Ausserdem weht meistens ein Wind, welcher den Boden zusätzlich austrocknet. Dank der künstlichen Bewässerung wurde dieses Gebiet für die Landwirtschaft wertvoll. Dies führte dazu, dass die Bodenpreise in den letzten 15 Jahren um mehr als das 3 fache gestiegen sind.
Nun zu dem was ich eigentlich bloggen wollte 😉
Wie ihr vielleicht auf ein paar Bildern gesehen habt, grenzt fast jedes Feld an mindestens eine Hecke. Diese Hecken dienen dem Rindvieh im Winter als Windschutz und im Sommer haben sie den guten Nebeneffekt, dass sie Schatten spenden 🙂
Um die Hecken möglichst preisgünstig zu schneiden, sind hier verschiedenste Maschinen im Einsatz.
Am Samstag wurde ich an einen Bauern ausgeliehen, da dieser etwas am Fuss gebrochen hat, weil ein Bulle ihn traktiert hatte.
Es ging darum 10ha (nur ein einziges Feld und nur ein Strommast als Hindernis 😉 ) Triticale zu mähen. Die Triticale wird später zu Silageballen gepresst und dient als Winterfutter für die Milchkühe.
Mit dem Traktor des Bauern (Welcher mir sehr klein vor schien, nur ein 6534er Johny mit 125 Ps) ging es ans mähen. Der Landwirt hat mir gesagt, dass ich nur bis ca.50cm an den Zaun mähen solle, da dort viele Steine seien. Dies war etwas ungewohnt, da in der Schweiz jeder Halm zählt 😉
Noch etwas zur Farm wo ich ausgeholfen habe:
Der Landwirt besitzt zwei Farmen. Eine hier 130ha und eine 300ha auf der Nordinsel. Auf der Südinsel kann er 3,5 Kühe/ha halten, was im Gegensatz zur Schweiz sehr viel ist.